Wenn wir heute versuchen, viele Jahrzehnte im Rückblick noch einmal lebendig werden zu lassen sind das Augenblicke des Nachdenkens und sich Erinnerns an unbeschwerte, fröhliche und glückliche Zeitabschnitte des Reit- und Fahrvereins Birkenreuth.
Die Gründer und Förderer in Jahr 1960 hatten den Gedanken, den Kreis begeisterter Reiter durch das Reiten in der Natur zu erweitern, gleichfalls kranken Menschen durch das Reiten zu helfen und zu heilen.
Der passionierte Pferdemann Paul Müller aus Nürnberg war es, der seinem Freund Dr. Max Reichenbach dazu verhalf, das “Therapeutische Reiten“ zu entwickeln, zu verwirklichen und weit zu verbreiten.
Der Weitblick des damaligen Landrats Franz-Josef Kaiser und die Unterstützung des Bürgermeisters Hanns Müller in Birkenreuth erbrachten rasche Fortschritte der Reichenbach'schen Projekte rund um das “Therapeutische Reiten“.
Zu den Mitbegründern der ersten Stunde, am 12. November 1960, zählten: Rosemarie Reichenbach ("Die Linden-Wirtin"), Fritz Beyer, Johann Schneider, Johann Kutzberger, Heinrich Motschiedler, Hermann Rottwinkel, Johann Schick, Dr. Dr. Dieter Walther, Hanns Müller.
Dr. Max Reichenbach schuf den Mittelpunkt für das therapeutische Reiten in Birkenreuth. Von hieraus gingen viele, von Dr. Max Reichenbach erarbeitete, Bücher und Publikationen an Interessierte in die Bundesrepublik, die heute noch ihre Gültigkeit haben.
Der Kongress "Therapeutisches Reiten", der im Jahre 1970 in Birkenreuth stattfand, wurde von vielen Professoren und Ärzten besucht und fand in der Gründung der "Internationalen Fachgesellschaft Reiten als Therapie" seinen Höhepunkt. Ein zweiter Kongress fand im Jahre 1973 statt.
Die sportlichen Aktivitäten des Reitvereines kamen bei Reitertagen und Reitturnieren zu einem glanzvollen Ausdruck. Die herbstlichen Jagden waren immer für Pferd und Reiter ein fröhlicher Abschluß der Reitsaison.
Der verstorbene Chefredakteur der Reiter-Revue International, Dr. Fritz Lindau schrieb über Birkenreuth 1963 die abschließenden und heute noch gültigen Sätze:
"Aus dem zielbewussten Willen zweier Reiterfreunde ist neben ihren beruflichen Aufgaben ein EL Dorado der Reiterei des zweiten Weges entstanden. Welch ethische Kraft dahintersteht, ein solches Feuer reiterlicher Passion in den Herzen vieler zu entzünden. Es ist der unzerstörbare Glaube an das Gute im Menschen, an die heilsame Kraft der Reiterei gegen die innere seelische Verkrampfung in unserer hektischen Zeit, und jene Liebe zur edlen Kreatur - die uns alle verbindet."
Auch in den darauf folgenden Jahren wurde dieser Gedanke durch den Reit- und Fahrverein weitergelebt. Das Wohl des Pferdes, als auch der Mensch standen immer im Mittelpunkt des Vereins.
Nach einem Rückschlag im Januar 1979, als durch einen Brand im Stallgebäude
ein Großteil der Pferde nicht überlebte, wurde in den Folgemonaten der Stall wieder aufgebaut und es kamen wieder zahlreiche Schul- und Privatpferde nach Birkenreuth.
Bis Juni 2014 wurde die Reitanlage durch den Reit-und Fahrverein Birkenreuth e.V., unter Leitung von Herrn Georg Schneider geführt.
Am 01.07.2014 hat Frau Ursula Augustin die Reitanlage übernommen.
Auch sie wird in den kommenden Jahren die Reitanlage und die Reitschule im Sinne der Gründer weiterführen und die sportlichen Aktivitäten mit einer partnerschaftlichen und harmonischen Entwicklung von Pferd und Reiter in den Mittelpunkt stellen.